Fake-News
Inzwischen kennt vermutlich jede*r den Begriff „Fake-News“. Und er ist zu einem Unwort geworden. Dennoch können wir in den Studien (KIM– und JIM-Studie) gut erkennen, dass immer mehr Kinder und Jugendliche in Kontakt mit Falschaussagen und Falschmeldungen kommen.
Es wird damit deutlich, dass wir als DPSG uns darauf einstellen müssen. Unsere Rolle sollte dabei offen für Kinder und Jugendliche zu sein. Sie ernst nehmen, wenn sie mit seltsamen Aussagen in der Gruppenstunde zu uns kommen.
Eine Methode um für Fake-News oder Falschmeldungen aufmerksam zu machen und Lösungen zu bieten, wie man sich kritisch mit Medieninhalten auseinander setzen kann, ist die Fake-News Methode von Parabol.
FAKE-NEWS-Methode (Parabol)
Die gesamte Methode zum Ausdrucken findet ihr hier!
Unter diesem Link könnt ihr die Druckvorlagen herunterladen.
Verschiedene Nachrichten und Meldungen aus dem Netz werden ausgedruckt aufgehangen. Am besten möglichst zentral im Raum. Die Jugendlichen bekommen Wäscheklammern, auf denen auf der einen Seite „Fake“ und auf der anderen Seite „Real“ steht.
Sie können zuerst selbst „nach Bauchgefühl heraus“ klammern, danach wird gemeinsam recherchiert und über die Entscheidungen gesprochen, dabei sammeln die Jugendlichen Tipps und Tricks zum Erkennen von Fake News.
Die Methode könnt ihr auch bei RISE finden.
Zielgruppe | Jugendliche ab 12/13 |
Ziele | Gesprächsanlässe schaffen und Reflexionsanstöße setzen: Je nach Auswahl der Meldungen kommt man mit den Jugendlichen zu verschiedensten Themen und Fragestellungen ins Gespräch. Austausch von Tipps & Tricks zum Erkennen von Fake News. |
Reflexionsebene | Woran erkennt ihr Fake News? Warum werden diese online gestellt? Wer macht so was? Warum verbreiten sich falsche Nachrichten so schnell? Wann vertraut ihr Quellen? Wo bekommt ihr eure Nachrichten her? Was ist Clickbait, Hetze, Spam, Satire …? Welche Auswirkungen können Gerüchte und Falschnachrichten haben? Welche Art von Spaß ist noch ok, wann wird für euch eine Grenze überschritten? |
Zeit | Flexibel; 5-30 Minuten pro Nachricht/Meldung, je nach Interesse und Motivation |
Materialien | – farbige DIN-A4-Ausdrucke der Vorlagen & Hintergrundinformationen: https://padlet.com/parabol/fake_klammeraktion_jugend – beschriftete Wäscheklammern – Schnur/Kordel zum Aufhängen |
Gelingbedingungen + Tipps | Beziehungsarbeit: Um gut mit den Jugendlichen in der Einrichtung ins Gespräch zu kommen, ist es notwendig, zuvor eine Beziehung aufzubauen. Wird das Projekt von externen Fachkräften durchgeführt, so sollten diese sich erst einmal 20-30 Minuten Zeit nehmen, um im Jugendtreff anzukommen; an der Theke chillen, mit den Jugendlichen kickern, (authentisches) Interesse an den Aktivitäten der Jugendlichen zeigen („Was zockst du da gerade?“; „Spielt ihr gegeneinander?“; „Was muss man da können?“; „Worum geht es?“; …) und allgemeine lockere Gespräche an der Theke führen. Die eigene Haltung: Es ist wichtig, die Perspektive, Erfahrungen und Kompetenzen junger Menschen miteinzubeziehen und immer eine wertschätzende und interessierte Haltung den Jugendlichen und ihrer individuellen Mediennutzung gegenüber einzunehmen. Kinder- und Jugendliche verbringen viel Zeit im Netz. Sie haben bereits einiges an Kompetenzen im Umgang mit Technologien erworben und auf jeden Fall aus ihrer Erfahrung heraus ein gutes Bauchgefühl auch in der Bewertung und im Umgang mit Fake News entwickelt. Oft fehlt es an einer kritisch reflexiven Auseinandersetzung. Im gemeinsamen Medienhandeln und/oder in den Gesprächen mit den Jugendlichen gilt es, entsprechende Reflexionsanstöße zu initiieren. Gelingen kann dies am besten mit einer forschend neugierigeren Haltung. Man sollte gespannt darauf sein, auf welcher (ganzheitlichen) Erfahrungsebene Jugendliche Medien erleben und für sich bewerten. Unser oft zu kognitiver Zugang versperrt diese Sicht manchmal. Auch hier gilt es, wieder gegenseitig voneinander zu lernen. Motivation: Ohne eigene Motivation, Spaß und Lust auf das Projekt und auf die Gespräche mit den Jugendlichen wird das Projekt scheitern. Seid ihr selbst motiviert, motiviert ihr auch schnell eure Jugendlichen. Kommt man als externe Fachkraft, gilt es, die Motivation der Mitarbeiter*innen mit anzukurbeln. Die Mitarbeiter*innen haben die engste Beziehung zu den Jugendlichen. Wenn z.B. Mirco drei Jugendliche anspricht: „Hey! Voll coole Aktion da hinten! Ich möchte jetzt auch mal schauen, ob ich alle Fake News erkenne. Kommt mal mit! Hey, kommt, wir schauen uns das mal an!“ Die Motivation der Jugendhausmitarbeiter*innen gelingt auch nicht durch eine Anweisung oder Verpflichtung. Ein „Es wäre schön, wenn ihr auch selbst mitmacht, das motiviert eure Jugendlichen“ oder ein „Hey wollt ihr nicht auch mal …“ muss ausreichen. Ansonsten wird eure Motivation für das Projekt auch die Mitarbeiter*innen anstecken und dann wiederum die Jugendlichen. Schafft gemeinsam eine positive Atmosphäre. Selbst mal falsch liegen? Voll erwünscht! Um die Perspektive der Jugendlichen nicht zu vergessen und nicht in eine lehrerartige (allwissende) Rolle hineinzugeraten, empfiehlt es sich, sich entweder in den eigenen Status der Unwissenheit zurückzuversetzen (als ich die Meldung selbst das erste Mal gelesen habe, wusste ich da sofort, was Sache war, oder war ich mir selbst auch unsicher?) oder die Meldungen nicht alle selbst herauszusuchen, sondern gemeinsam mit Kolleg*innen, um sich dann gegenseitig zu testen: „Und was meinst du? Fake oder Real?“. Das lässt sich auch gemeinsam mit Jugendlichen machen, die dann eigene Meldungen heraussuchen und damit die Erwachsenen herausfordern. Lebensweltorientierung: Bei der Auswahl der Meldungen sollten Themen und Medienvorlieben der Jugendlichen mit einbezogen werden. Vielleicht gibt es einen satirischen Beitrag über ihren Lieblingsrapper (vgl. Capital Bra im Postillon), eine Betrugs-SMS zu Netflix oder auch politische Themen, die im Lebensumfeld relevant sind (z.B. Polizeigewalt, Rassismus u.ä.). Gibt es eine bekannte Person auf TikTok, die Informationen bereitstellt, wie z.B. Herr Anwalt, oder allgemein einen Fakt über TikTok, Instagram, ein angesagtes Computerspiel oder auch Klatsch und Tratsch über Influencer*innen oder Stars, wie zum Beispiel der Clickbait-Artikel der Bild über Bibis Beautypalace? Um besser an den Interessen der Jugendlichen ansetzen zu können, kann es sinnvoll sein, direkt nach der Auflösung mit W-Fragen einzusteigen: „Welche der Meldungen hat dich am meisten interessiert und warum?“ Neben kleinen Impulsen zur Nachrichtenkompetenz (vgl. Reflexionsebene) werden mit diesen Fragen das Interesse, der Erfahrungsraum und die Perspektive der Jugendlichen in den Mittelpunkt gestellt. Die Gespräche können somit über Erfahrungen der Jugendlichen mit Medien, Gerüchten, Polizeigewalt, Betrug und Falschmeldungen, Hasskommentaren oder aber auch einfach über einen Rapper und seine Musik geführt werden. Im Gespräch werden sich vielfältige Ansatzpunkte ergeben, um den Kreis zur Nachrichtenkompetenz wieder zu schließen. Freiwilligkeit: Wichtig ist, dass das Angebot in der Offenen Tür ein freiwilliges ist. Ebenso sollte sensibel damit umgegangen werden, ob die Jugendlichen aktuell noch voll am Ball sind oder nur aus Höflichkeit dabei bleiben. Es gilt, zum Mitmachen zu motivieren aber nicht zu verpflichten. Der eigene Anspruch: Es sollte nicht der Anspruch bestehen, Jugendlichen Wissen einzutrichtern, sondern das Ziel sollte sein, kleine Impulse zu setzen und weiterhin die Perspektiven und den Erfahrungsraum der Jugendlichen in den Fokus zu stellen. |
Quizzes für die Gruppenstunde
Ein guter Einstieg in das Thema kann ein Quiz über Fake-News sein.
Du findest bei Klicksafe mehrere Quizzes um das Thema Desinformation.
Hier gibt es ein Quiz über Deep-Fakes und co
Echt oder fake? Durch künstliche Intelligenz manipulierte Bilder und Videos machen es immer schwieriger, dies zu erkennen. Mit unserem neuen Quiz können Jugendliche testen, wie gut sie über Deepfakes und Co. Bescheid wissen. Woran kann ich erkennen, ob ein Video echt ist? Was kann ich tun, wenn ich mir bei einem Bild nicht sicher bin? Warum verbreiten sich Fakes auf Social Media so rasant?
Diesen und vielen anderen Fragen geht das Quiz nach und vermittelt auf spielerische Weise echtes Faktenwissen. Es richtet sich an Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren (5. bis 7. Klasse) und wurde von klicksafe in Kooperation mit ZDF logo! entwickelt.
Methode Quiz
Stimme deine Gruppe auf das Thema ein. Aber erstmal nur oberflächlich. Lass nun alle ihre Handys heraus nehmen und den QR-Code für das Quiz scannen.
Die Kinder / Jugendlichen können in Kleingruppen oder einzeln die Quizzes machen.
Reflexion:
Sprecht danach darüber was sie schon wussten, was sie neues gelernt haben.
- Was hast du schon gewusst?
- Was hast du neues gelernt?
- Was hat dich überrascht?
- Was willst du jetzt anders machen?
- Wie schaust du jetzt auf das Thema?
Plakat: „Wie erkenne ich Fake-News“?
Hier ist ein Info-Plakat, wie man Fake-News erkennen kann.
Druck es aus und hänge es in deinem Gruppenraum auf!
Quelle: Parabol
Überblick zur Medienpädagogik in der DPSG
Kinder – Jugend – Medien – Was sagen Studien?
Aktive Medienarbeit im Verband – Was müssen wir dafür machen?
Medienpädagogische Fachstellen für unsere Jugendarbeit – dort könnt ihr euch hinwenden!
Projektangebote von Julian für deine Gruppe
Medien-Themen für Jugendleitende
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